Im Skansenmuseum im Amlingtal am Stadtrand von Hohenstein gibt es originale und nachgebauteBauernhäuser, Gasthäuser, Kirchen, Windmühlen und Scheunen aus ganz Ostpreußen zu sehen.
Freilichtmuseen dieser Art entstanden zum Ende des 19. Jhs. in Skandinavien. Das schwedische Freilichtmuseum “Skansen” in Stockholm, gegründet 1891 von dem Schweden Artur Hazelius,, war der Ausgangspunkt für alle anderen europäischen Freilichtmuseen und deren Vorbild. Das erste zentrale Freilichtmuseum Dänemarks wurde 1901 in Lyngby bei Kopenhagen und das der Niederlande 1912 in Arnheim gebaut. Königsberg bekam ein solches Museum zwischen 1909 und 1913, als man in der Freigrabenschlucht am Rande des Tiergartens typische dörfliche Häuser nachbaute. Initiator des Museums war der ostpreußische Provinzialkonservator Prof. Dr. Richard Dethlefsen (1864 – 1944) aus Nordschleswig. Die Ausstellung umfasste seinerzeit 20 oder 26 Gebäude, heute sind es mehr als vierzig. Von diesen ersten Gebäuden sind heute noch 12 vorhanden.[1]
Da der Platz für das Museum in Königsberg begrenzt war, beschränkte man sich auf typische Bauernhäuser aus dem Oberland und dem Ermland ohne die dazugehörigen Wirtschaftsgebäude, nahm eine oberländische Holzkirche, ein vollständiges Gehöft aus der Memelniederung und ein Fischergehöft aus Gilge mit dazu. 1938 zog man von Königsberg nach Hohenstein an das Flüsschen Amling um, um der Platznot zu entgehen und weil dort durch das Tannenbergdenkmal bereits ein Besuchermagnet vorhanden war. Aus dem ursprünglichen Bestand sind etliche Bauwerke auch heute noch zu sehen.
Bereits im Königsberger Freilichtmuseum waren vertreten:
Als man 2007/08 einen Hügel auf dem Gelände des Freilichtmuseums Skansen untersuchte in der Erwartung, auf Reste einer prußischen Burg zu stoßen, fand man statt dessen Spuren einer über 3.000 Jahre alten Siedlung aus der Eisen- und Bronzezeit. Wenn die Untersuchungen an den neuen Funden abgeschlossen sind, will man entscheiden, ob man die Siedlung rekonstruieren will.
[1] Uwe Hahnkamp, Stockholm, Königsberg, Hohenstein, in Masurische Storchenpost, April 2017 (2018), S. 9/10