Ostpreußen

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Adalbert Bieneck - Heimat Deine Sterne

Adalbert Bieneck, geboren 1939 in Gansen, Kreis Sensburg, südlich von Warpuhnen, gelangte nach der Flucht über verschiedene Wohnorte in Thüringen nach Niedersachsen.

Den Weg von der Malerlehre bis zur Ausübung eines kaufmännischen Berufs begleiteten viele Aktivitäten im Bereich künstlerischer Gestaltung. Dies zeigt sich auch in den gemalten und gezeichneten Illustrationen des Buches. durch ein nicht eingelöstes Versprechen sind die Eheleute Anna und Albert Kuhn in bittere Armut geraten. Harte Arbeit und handwerkliches Geschick verhelfen der kinderreichen Familie jedoch zum Besitz eines Bauernhofes im ostpreußischen Dorf Gansen (heute Gazwa). Sohn Richard und Tochtr Hedi tragen zum hohen Ansehen der Familie bei. Hedi findet im Nachbarssohn Franz ihre große Liebe, und die junge Familie baut auf eine gesicherte Existenz. Der zweite Weltkrieg aber vernichtet alle Pläne, denn Franz muss als Soldat vier Jahre gegen Russland kämpfen. Als achtundzwanzigjährige Frau tritt Hedi mit ihren drei Kindern und der gehbehinderten Mutter die Flucht aus Ostpreußen an. Unter schwierigsten Umständen muss das “große Eis” überwunden werden. Es kommt dabei zu unglaublichen erlebnissen. Die Flüchtlinge stranden in Thüringen und finden später in Niedersachsen eine neue Heimat. Doch die Haimat ihres Herzens begleitet sie fortan; bis Hedi eines Tages, noch im Besitz ihres Hausshlüssels, zum ostpreußischen Anwesen zurückkehrt …. (Masurische Storchenpost, Juni 2012, S. 39)

Kreis:

Sensburg

Ort:

Sensburg
Biografie: Friedrich v. Oppeln-Bronikowski

© 2009, DIN A 5, gebunden, farbiger Schutzumschlag, 220 Seiten, 19 Fotos, 17 Reproduktionen, davon 2 farbig, ausführliches Personenregister., ISBN 978-3-7980-0581-5, Preis 19,80 Euro

Friedrich v. Oppeln-Bronikowski war im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts kein Unbekannter und ist der älteren Generation durch seine weit verbreiteten Schriften noch bekannt. Sein facettenreiches Leben wurde anhand der noch verfügbaren Dokumente in eine thematische und chronologische Gesamtschau eingebracht, die Zusammenhänge und Querverbindungen erkennen lässt.

Nach einer frühzeitig durch einen Unfall beendeten Offizierslaufbahn und einem Philosophiestudium widmete er sich literarischen Aufgaben, betätigte sich journalistisch und verfasste eigene belletristische Werke, übersetzte Werke französischer und belgischer Dichter ins Deutsche und zeichnete sich hierbei durch einfühlsame Stilkunst aus, die ihn neben seiner universal-historischen Kenntnis auch befähigte, eine Gesamtausgabe der Werke, Briefe und Gespräche Friedrichs des Großen herauszugeben.

Neben seinem mutigen und durch humanistischen Geist geprägtem Eintreten gegen den Antisemitismus, leider heute kaum mehr bekannt, galt sein Interesse auch der Archäologie, deren Ehrendoktor er war.

Die vorliegende Biographie bietet eine ungewöhnliche Fülle an Material. Die Zeitumstände und die großen vielfältigen Themen des Schriftstellers und Übersetzers werden durch umfangreiche Zitate lebendig.


Kreis:

Sensburg

Ort:

Sorquitten
Friedrich v. Oppeln-Bronikowski: "Der Exot"

Auszüge aus dem Nachwort von Friedrich W. von Oppeln-Bronikowski zum geschichtlichen Hintergrund des Romans. Hinweis: Der Roman ist keine Nacherzählung der Tragödie, sondern eine freie künstleische Beshäftigung mit ihr unter Veränderung der Namen von Personen und Orten und der Geschehensabläufe

Das Geschehen spielte 1907-1908 in Allenstein in Ostpreußen, dem Kuhren des Romans. Wegen der Nähe zur russischen Grenze war Allenstein Garnisonsstadt. Unter anderen waren damals dort stationiert: das Masurische Feldartillerie-Regiment Nr. 73, dem der Hauptmann von Goeben (der Hauptmann Hugo von Verden des Romans) und das Dragonerregiment König Albert von Sachsen, Ostpreußisches Nr. 10, dem der Major August von Schönebeck (der Major von Burgess des Romans), angehörten.

August von Schönebeck, 1860 in München geboren, war seit 1897 mit Antonie geb. Lüders, 1876 in Görlitz geboren, verheiratet. Ihr Großvater war der österreichische Minister von

Stremayr und sie war dank ihrer Herkunft vermögend. Antonie war eine schöne und lebenslustige, aber auch nymphoman veranlagte und hysterische Frau, die keiner Männerbekanntschaft aus dem Weg ging. Als ihr Mann sie bei einem Seitensprung ertappte, enterbte er sie. Eine Ehescheidung kam für ihn als Katholiken jedoch nicht in Betracht; auch wäre eine Scheidung nicht karrieredienlich gewesen. Beide Eheleute lebten also ihr eigenes Leben. Antonie von Schönebeck empfing ihre Verehrer, die meist aus den Militärkreisen stammten, in ihrem gemeinsamen Haus, was dadurch erleichtert wurde, dass das Paar getrennte Schlafzimmer hatte und ihr Ehemann zumeist entweder seinen Dienst versah oder seiner Jagdleidenschaft nachging.

Im Jahr 1907 Hauptmann Hugo von Goeben vom Großen Generalstab in Berlin nach Allenstein versetzt. Hier sollte er sich als Chef der ersten Batterie des Masurischen Feldartillerie-Regiments Nr. 73 praktisch bewähren. In Allenstein fand er u. a. Anschluss an den Major August von Schönebeck vom Dragonerregiment, dessen Familie er schon aus früheren Zeiten kannte und der sich deshalb Goebens privat annahm. Auf diese Weise lernte er auch dessen Ehefrau Antonie kennen; beide waren voneinander fasziniert und planten eine gemeinsame Zukunft. Um den Weg dafür zu bereiten, plante v. Goeben ein ‚Duell ohne Zeugen’, in dessen Verlauf der Ehemann getötet werden sollte.

Am Weihnachtstag 1907, den Goeben im Hause Schönebeck verbracht hatte, plante er mit Wissen seiner Geliebten die entscheidende Tat. Goeben verließ zum Schein die Villa Schönebeck und kehrte in der Nacht auf den 26. Dezember durch ein zuvor entriegeltes Fenster zurück, um den Major zu einem Duell ohne Zeugen vor seine Pistole zu zwingen. Dieser war jedoch durch ein Geräusch aufgewacht und trat dem vermummten Eindringling mit seiner Dienstpistole entgegen. Beide schossen auf einander. Die Pistole des Majors versagte zweimal, und Hugo von Goeben, der als sicherer Schütze gefürchtet war, schoss dem Major um ca. 3 Uhr morgens eine tödliche Kugel in die Stirn.

Goeben wurde nach zwei Tagen verhaftet und legte am 31.12.1907 ein umfassendes Geständnis ab. Er nahm sich Anfang März 1908 in der Militärhaftanstalt das Leben. Antonie von Schönebeck wurde wegen Anstiftung bzw. Beihilfe zum Mord am 31. Dezember 1907

verhaftet, jedoch gegen ein Kaution von 50.000 RM frei gelassen. Sie nutzte diese Zeit, um in London den 1868 geborenen Schriftsteller Alexander Otto Weber zu heiraten, seinerzeit ein erfolgreicher satirischer Schriftsteller. Im Prozess wurde sie von vier Rechtsanwälten, darunter zwei Staranwälten aus Berlin, verteidigt und genoss darüber hinaus das Wohlwollen des Richters aus alter Familienbekanntschaft. Das Verfahren wurde am 22. Verhandlungstag im Jahr 1910 vorläufig eingestellt und nicht wieder aufgenommen. Nach dem Tod von Alexander Otto Weber heiratete heiratete sie seinen Bruder, den Bankier Fritz Weber, und verstarb 1931 in Rapallo.

Die Villa Schönebeck blieb nach dem Mord unbewohnt; sie erhielt im Volksmund den Beinamen „Mordvilla“. 1912 kaufte sie der Verleger der Allensteiner Zeitung und Eigentümer einer großen Druckerei Wilhelm Ernst Harich. Er ließ sie abreißen und baute auf dem Grundstück eine repräsentative Jugendstilvilla, die heute noch steht. Einer seiner Enkel war Walter Harich, der Vater des DDR-Nonkonformisten Wolfgang Harich, der sich in einem seiner Werke auch zur Allensteiner Offizierstragödie äußert

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Sensburg

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Sorquitten
Friedrich-W. v. Oppeln-Bronikowski "Sorquitten in Masuren/Ostpreußen"

Der Autor schreibt dazu:

Die vorliegende Broschüre ist meine abschließende Darstellung des Stoffes in wissenschaftlicher Aufbereitung; ihr gingen mehrere Aufsätze in Form von Zeitschriftenartikeln in unterschiedlichen Medien voraus, darunter eine Darstellung im Deutschen Adelsblatt vom 15. Oktober 2006 unter der Überschrift: “Schloss Sorquitten, Kreis Sensburg in Ostpreußen”.

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