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Alfred Schiedat
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Das vorliegende Buch beruht auf einer Idee von Mit-Autor Robert Griesbeck, der im Rahmen eines anderen Auftrages den Zirkus-Direktor kennenlernte und während des Gesprächs immer mehr den Eindruck hatte, dass dessen Erfahrungen keineswegs nur für die Zirkus-Manege gültig seien. Aus dieser Erkenntnis wurde nun ein Buch, das tatsächlich faszinierende Parallelen zwischen dem menschlichen Miteinander und dem Verhalten in der Raubtier-Manege aufzeigt. (aus Preußische Allgemeine Zeitung Nr. 39/2007, S. 12)
ISBN:*978-3-86237-235-5; www.projekte-verlag.de, 440 Seiten, als Paperback 15 €
Das Buch:*Euch ein neues Vaterland*
Wir schreiben das Jahr 1731. Im Salzburger Land hat sich die
Feindseligkeit gegenüber den Lutheranern unter Bischof Firmian
erheblich verschärft. Als seine Bekehrungsmaßnahmen erfolglos
bleiben und die Gefängnisse überfüllt sind, verweist er die
Protestanten des Landes, zerreißt Familien, behält Kinder unter
zwölf Jahren zurück und lässt für über 20.000 Menschen eine grausame
Vertreibungsgeschichte beginnen.
Brigitte Günthers Roman fängt die Stimmung dieser Zeit ein: Bittere
Kälte, Krankheit und Hunger quälen die Emigranten, die entgegen dem
Westfälischen Frieden gezwungen werden, innerhalb kürzester Zeit das
Land zu verlassen. Die erste Gruppe muss bereits im November 1731
den Marsch ins Ungewisse antreten. Ihr unerschütterlicher Glaube
gibt den Salzburger Exulanten die Kraft, die seelischen und
körperlichen Strapazen zu überwinden.
Einfühlsam begleitet die Autorin diese Vertriebenen auf ihrem
Elendsweg von Salzburg nach Ostpreußen, lässt einzelne menschliche
Schicksale lebendig werden und immer wieder liebevolle Nähe zur
Bevölkerung entstehen.
Die Autorin: *Brigitte Günther*
Brigitte Günther wurde 1948 in Kempten im Allgäu geboren. Bis zu
ihrem Ruhestand arbeitete sie im Lehrberuf. Als langjährige Autorin
von Reiseführern ist sie für einen Verlag tätig. Daneben verfasst
sie Erzählungen und Reportagen für Anthologien und Zeitschriften.
/Euch ein neues Vaterland/ist nach dem erzählenden Dokumentarbericht
über eine Fahrradtour zum Schwarzen Meer und dem Familienroman /Der
Vogelschrank/ ihr neuestes Werk. Ihre Suche nach den eigenen Wurzeln
ging mit dem Wunsch einher, Vergangenes festzuhalten, ehe es
verblasst. Bei ihren Forschungen über das Leben der Ahnen entdeckte
sie mehr und mehr ihre Begeisterung für längst zurückliegende
Zeitabschnitte. Die Spurensuche über die Vorfahren mündete
letztendlich in eine akribische Recherche, die den Grundstock legte
zu dem vorliegenden Roman.
Brigitte Günther lebt und schreibt in Sonthofen im Allgäu.
Christa Malitz-Picard recherchierte im Internet, wälzte Steuertabellen, Statistiken und Register in den Archiven von Leipzig, Berlin und Salzburg und fuhr zu zwei Bauernhöfen im Salzburger Land. Dort, mehr als 1000 Meter hoch, begann die Geschichte der Familie Trinker, die innerhalb von 200 Jahren zweimal zu einer Geschichte von Vertreibung, Flucht und Zusammenhalt werden sollte.
Im Jahr 1731 mussten die unbeugsam protestantischen Familien Höfe und Heimat verlassen, nur mit dem, was sie tragen oder, wenn besser situiert, auf ein Pferdegespann laden konnten. Preußen nahm die sogenannten Exulanten auf und siedelte sie im von Krieg und Pest stark entvölkerten Ostpreußen an. Beim Übertritt aus dem Salzburger Land ins Preußische wurden aus den Drinkhers die Trinkers. Aus den Stammbäumen ihrer Vorfahren, aus dem Archiv- und Internetwissen sowie aus Bildbänden mit historischen Kupferstichen und Geschichtsbüchern entstanden jene Familienmitglieder, anhand derer sie dieses Stück Zeitgeschichte lebensnah erzählt. Oftmals aus Sicht der Frauen.
Nicht nur Familiäres bietet das Buch. Es gewährt Einblicke in die Denkweisen der Zeit im Hinblick auf Bildungschancen für Mädchen. Es erzählt von den Schulgründungen der Salzburger und der schleichenden Verdrängung der polnischen Sprache aus dem öffentlichen Leben Ostpreußens und gipfelt im Zweiten Weltkrieg.
Die Familie Trinker hat vollständig die Flucht aus Ostpreußen überlebt. In Schleswig-Holstein fand sie wieder eine Heimat. Dort treffen sich regelmäßig etwa 50 von 200 Trinkers.
Christa Malitz-Picard: “Unfreiwillige Wege – Auf den Spuren der Familie Trinker”, Schardt Verlag Oldenburg, 15 Euro
Werner Max Finkelstein wurde 1925 in Gumbinnen (Ostpreußen) geboren. Mit zehn Jahren zog er nach Berlin und verließ Deutschland 1939 mit einem Kindertransport in Richtung Schweden. Als Fühnfzehnjährgiger machte er sich alleine auf eine abenteuerliche Reise, um per Schiff und Bahn zu seiner inzwischen in Bolivien lebenden Mutter zu gelangen. Hier schlug er sich einige Jahre als Krokodiljäger, Gefängnisaufseher und Minenarbeiter durch. 1948 gelangte er über die “grüne Grenze” nach Argentinien. Er wurde Journalist und leitete auch in den Zeiten der Militärdiktatur und Hyperinflation die letzte deutschsprachige Emigrantenzeitung Lateinamerikas. In der Redaktion lernte er seine 49 Jahre jüngere Frau kennen, mit der er 1999 nach sechs Jahrzehnten der Emigration nach Berlin zurückkehrte. Max Finkelstein starb hier am 24. Januar 2012.
Vor inzwischen mehr als 40 Jahren hat die damalige Kulturabteilung der Landsmannschaft Ostpreußen diese 52-seitige Broschüre des Schriftstellers Paul Brock herausgegeben. Sie enthält – ergänzt durch Illustrationen – eine hervorragende Zusammenfassung der Geschichte der Salzburger in Ostpreußen und auch das Gedicht “Meinen Salzburger Ahnen” von Agnes Miegel
Jüdische Schicksale im 20. Jahrhundert. Gespräche mit Überlebenden in Konstanz.
Hartung-Gorre-Verlag 1999, ISBN 3-89649-441-4
Darunter: “Von Ostpreußen über Sahnghai und Kolumbien nach New Xork. Jüdische Familiengeschichte 1929 – 1999” von Jerry Lindenstrauss
Der Autor, Universitätsprofessor und Wissenschaftspolitiker, schlägt einen großen Bogen und schildert, wie seine Familie gezwungen wurde, ihre Heimat im Salzburger Land im Jahr 1732 aus Glaubensgründen zu verlassen, wie sie in den folgenden mehr als 200 Jahren in Ostpreußen von keinem der Kriegsereignisse verschont geblieben ist, wie sie schließlich auch aus dieser inzwischen zur Heimat gewordenen Region vertrieben und in alle Winde verstreut wurde und versucht hat, wieder Wurzeln zu schlagen. Dabei lässt er gleichaltrige Verwandte zu Wort kommen, die – wie er – die Flucht der Jahre 1944/45 als Kinder oder Jugendliche über sich haben ergehen lassen müssen und macht persönliche Berichte aus Nachlässen der älteren Generation zugänglich, die Vertreibung und Neuanfang als Erwachsene erlebt haben. „Das Bemerkenswerte und besonders Liebenswürdige ist die Vielstimmigkeit“ urteilt Ulla Lachauer, eine exzellente Kennerin des Nördlichen Ostpreußens, in ihrer Einführung. Entstanden ist keine reine Familiengeschichte, vielmehr wird diese in den „Brennpunkt der Politik“ gestellt, wie der Deutsche Ostdienst in seiner Besprechung schreibt. Das Organ betont, dass in der Darstellung den Zahlen und Fakten „Leben eingehaucht“ werde. Das sieht auch Hermann Rudolph so, wenn er im Tagesspiegel hervorhebt, dass die Familiengeschichte „ein Kapitel europäischer Sozial- und Migrationsgeschichte enthält“. So ist das Buch ein Dokument mit vielen Querverbindungen zu politisch-historischen Ereignissen, wobei Schwerpunkte das Geschehen um die Religionsflüchtlinge des Jahres 1732 und der Kriegsflüchtlinge 1944/45 sind. Einblicke in das bäuerliche Leben, die Situation in dem infolge des Versailler Vertrages vom Reich abgeschnittenen Ostpreußen und Rückbesinnungen auf die Ereignisse 1914/15 vermitteln ein lebendiges Bild einer Welt, die untergegangen ist. Gelungen ist dabei die Einordnung täglicher Erfahrungen in größere Zusammenhänge. Flucht und Überleben bilden den Tenor. Dabei ist die Darstellung von bemerkenswerter Objektivität und enthält keine Ressentiments. Gelegentlich spürt man sogar ein Augenzwinkern, was die Lektüre neben dem Gewinn an Erkenntnis zusätzlich bereichert.
George Turner ist em. o. Prof., Dr. iur., geb. 1935 in Insterburg/Ostpr. Er war Universitätspräsident (Hohenheim 1970–86), Präsident der Rektorenkonferenz (Bonn 1979–83) und parteiloser Senator für Wissenschaft und Forschung in Berlin (1986–89). Von 1989–2000 bekleidete er einen Lehrstuhl für Rechtswissenschaft an der Universität Hohenheim und nahm eine Gastprofessur an der Humboldt-Universität zu Berlin wahr.
(Verlagstext)