Dr. Max Meyhöfer
Herausgegeben von der Gemeinschaft „Kreis Neidenburg e. V.“,Patenkreis der Stadt Bochum, Sommer 1968
Der Eisenbahnkönig Bethel Henry Strousberg – eine preußische Gründerkarriere
Verlag der Nation Berlin, 2. Aufl. 1987
erschienen bei: Schott Music
250 Seiten mit CD/Hardcover
22,95 Euro
Autor und Komponist Willi Kollo, der 1988 starb, hatte keinen Mangel an Ruhm. Er wuchs als Sohn des bekannten Komponisten und Berliner Operetten-Meisters Walter Kollo und der Sängerin Mizzi Josetti auf, im Berlin der 20er Jahre.
Schon als Schüler fiel Willi Kollo durch sein literarisches Talent auf, machte er Bekanntschaft mit Oswald Spengler und Walther Rathenau, die ihn nachhaltig prägten. Er debütierte als 17- Jähriger im Kabarett „Weiße Maus“ so erfolgreich, dass der bekannte Operettenkomponist Hugo Hirsch ihn mit den Liedtexten zu seiner neuen Operette beauftragte.
So schuf Willi Kollo gemeinsam mit seinem Vater Walter Operetten und Evergreens wie „Was eine Frau im Frühling träumt“ und „Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt auch das Glück zu dir“.
Mit „Als ich jung war in Berlin … “ erscheinen nun die literarisch-musikalischen Erinnerungen Willi Kollos, für dieses Buch bearbeitet und herausgegeben von seiner Tochter Marguerite Kollo. Eine Rückschau auf das Berlin zwischen 1890 bis 1946, die an so prominente Künstler wie Claire Waldoff, Fritzi Massary, Carl Zuckmayer und an die eigene Familiengeschichte erinnert.
Der heute weitgehend vergessene Schriftsteller Axel Lübbe (18. 12. 1880 – 15. 12. 1963) wurde in Littfinken, Kreis Neidenburg, geboren und war nach dem 1. Weltkrieg ein angesehener Lyriker, Novellist und Übersetzer, der mit prominenten Zeitgenossen wie Gerhart Hauptmann und Arthur Schnitzler verkehrte. Seiner jüdischen Frau und seiner Tochter gelang in der Nazi-Zeit die Flucht indie USA, die Nazis selbst belegten ihn mit Schreibverbot. Nach dem Krieg veröffentlichte der Suhrkamp-Verlag seinen Roman “Erbe”, die tragikomische Geschichte einer bürgerlich-philisterhaften Familie und deren Auseinandersetzung mit der Nazi-Ideologie.Weiteres folgte nicht mehr. 2011 wurde der Kultur- und Literaturhistoriker Martin A. Völker auf Lübbe aufmerksam und erkundete sein Werk. Daraus veröffentlichte er in seinem Berliner hochroth-Verlag mit Niederlassungen in Leipzig und Wien die Novelle “Hgo von Brandenburg”, erstmals veröffentlicht 1927, der die letzte Lebenszeit eines florentinischen Edelmanns schildert, der seinen inneren Dämonen zu entfliehe versucht, indem er in den Krieg zieht, und diesen dort auf fatale Weise wiederbegegnet – ein psychologisches Kammerspiel (Rezension von Branka Goldng in der P’AZ Nr. 22. vom 2. Juni 2012, S. 9)
Zum Inhalt
Die ersten Kinderjahre in Ostpreußen auf einem kleinen Hof mit Schmiede / Landmaschinenschlosserei verliefen für die Familie in sehr bescheidenem Wohlstand. Mit diesem Leben war es schlagartig vorbei, als die Rote Armee vorrückte. Die Mutter konnte für die Flucht in den Westen nur das Allernötigste auf den Planwagen laden. Nach gut zwei Monaten der Flucht fand die Familie in Harpstedt in einem Behelfsheim, einer großen Doppelbaracke mit zweimal sechzehn Familien, für die nächsten sieben Jahre eine Bleibe. Beschrieben werden die Endphase des Krieges sowie die Kapitulation. Die unermüdlichen Anstrengungen der Mutter kommen zur Sprache, um die sieben Kinder durch die mageren Nachkriegsjahre zu bringen. Der Autor gibt Einblicke, wie sie als Kinder bei Arbeiten im Wald und auf den Äckern der Bauern eingesetzt wurden. Die nicht immer spannungsfreien Beziehungen zwischen den Einheimischen und den vielen zwangseinquartierten Flüchtlingen werden ebenso thematisiert wie das Zusammenleben der sehr vielen unterschiedlichen Familien auf dem engen Raum der Baracken. Auch die angenehmen Seiten der Kindheit werden gewürdigt, die typischen Spiele der Nachkriegszeit und die Herausforderungen der Schul- und Berufsausbildungen.
Zum Autor
Horst Kai Klein wurde 1941 in dem kleinen Dorf Groß Lensk westlich von Soldau, im deutsch-polnischen Grenzland, geboren als eins von sieben Geschwistern und Sohn eines Landmaschinenschlossers. Im Januar 1945 ging die Mutter mit ihren Kindern – der Vater war eingesetzt vor Ort und starb – auf die Flucht. Im März 1945 kamen sie mit ihrem Pferdewagen in Harpstedt nahe Bremen an. Sieben Jahre lebten sie in einer großen Baracke am Ortsrand, zogen dann in das benachbarte Dörfchen Dünsen in ein kleines Holzhaus, von da nach Bremen. Hier machte er sein Abitur. Nach einem Studium der Geschichte und der Germanistik in Kiel wurde er dort Gymnasial-Lehrer, heiratete Hella Feder und wurde Vater zweier Töchter. 1982 ging die Familie nach Spanien, wo die Eltern in Valencia an der Deutschen Schule als Lehrer arbeiteten. Ein zweiter Auslandsaufenthalt führte sie in den Süden Spaniens, nach Marbella, ein dritter in den Norden Mexikos, wo sie an der Einführung des Deutschen Sprachdiploms bei den Mennoniten mitarbeiteten. Nach schwerer Erkrankung mussten sie den Schuldienst vorzeitig beenden. Sie zogen zurück nach Marbella und leben dort.
Kontakt: Horst Klein, Av. / Alpandeire C 25, Urb. La Reserva, 29600 Marbella, Spanien
Tel. 0034-952 837214: kaiklein@telefonica.net